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Dr. Franziska Olbertz
CV
Dr. Franziska Olbertz hat von 1998 bis 2003 Musikwissenschaft und Sprechwissenschaft an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg studiert. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Begabungsforschung in der Musik (IBFM) und im Fach Musik an der Universität Paderborn, wo sie 2009 ihre Promotion über musikalische Hochbegabung im frühen Kindesalter abschloss. Nach kurzer Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main ging sie Ende 2010 an die Universität Osnabrück. Zunächst war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der systematischen Musikwissenschaft tätig. Von 2019-2023 arbeitete sie als Postdoktorandin im Graduiertenkolleg „Emergenz und Anbahnung bereichspazifischen Lernens in der frühen Kindheit“ am CEDER . Ihre Arbeitsschwerpunkte sind musikalische Begabungsforschung, musikalische Entwicklungspsychologie, musikalische Sozialisation, Musik in der Familie und musikalisches Lernen im Spiel.
Forschung im CEDER
Musik im Spiel
Ausgehend von der empirisch gut begründeten Überzeugung, dass das Spielen die zentrale Form des Lernens in der frühen Kindheit ist (Hauser 2016, Robson 2017), sollen in diesem Forschungsprojekt musikalische Spielinhalte untersucht werden. Dazu werden z.B. Geräusch- und Klangexplorationen, spontane Improvisationen, Bewegungen zu Musik, Übung musikalischer Regelspiele (Klatsch- und Kreisspiele) oder Rollenspiele mit Gesang oder Tanz gezählt (Marsh & Young 2006). Ziel ist zunächst eine Klassifizierung, die es erlaubt, musikalische Elemente im Spiel schneller zu erkennen, einzuordnen und zu fördern. Eine erste Datenerhebung erfolgt derzeit coronabedingt mit der Hilfe von Eltern, die - entsprechend instruiert - musikalische Spielsituationen ihrer Kinder selbst filmen. 70 kurze Filmaufzeichnungen von spielerischen musikalischen Beschäftigungen null- bis sechsjähriger Kinder sind bereits in der Auswertung, die Erhebung soll noch bis Ende 2020 laufen. Im Anschluss soll musikalisches Spiel in Kitas untersucht werden. Dabei sollen insbesondere die freien Spielphasen nach musikpädagogischen Angeboten in den Fokus rücken, um besser verstehen zu können, wie Kinder musikalische Erfahrungen spielend verarbeiten und weiterentwickeln. Aber auch die Frage, welche Rahmenbedingungen allgemein musikalisches Spiel begünstigen oder auch behindern können, soll weiter verfolgt werden.
Literatur:
Hauser, B. (2016). Spielen. Frühes Lernen in Familie, Krippe und Kindergarten. 2. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer.
Marsh, K. & Young, S. (2006). Musical Play. G. E. McPherson (Hrsg.), The Child as Musician. A Handbook of Musical Development (289-310) Oxford: University Press.
Robson, S. (2017). Play, creativity and creative thinking. Tina Bruce, Pentti Hakkarainen, Milda Bredikyte (Hrsg.) The Routledge International Handbook of Early Childhood Play (328-339). New York: Routledge.